Ein Wochenende voller Fragen …
… hat uns der November gebracht. Michael Kotsch war unserer Einladung gefolgt und hat sich zwischen dem 23. und 25.11. einer ganzen Reihe von herausfordernden Anfragen an das Leben und den christlichen Glauben gestellt. Doch nicht nur unser Referent, sondern auch wir als Zuhörer wurden an diesem Wochenende gehörig herausgefordert. Einerseits standen wir vor der Aufgabe, die vielen Impulse erst einmal aufzunehmen und zu verarbeiten. Aber der weitaus größeren Herausforderung begegnen wir tagtäglich. Sie liegt darin, dass das Gehörte in unseren Leben und unserem Christsein Anwendung findet. Dies hier ist mein persönliches und sehr komprimiertes Fazit zu dem Wochenende.
Wem kann ich vertrauen?
Wir leben in einer Zeit des Überflusses und Überangebotes. Auch im Hinblick auf Religion und Weltanschauung steht der Mensch mehr denn je vor der Frage, wem er vertrauen kann.
Es gibt viele gute und rationale Gründe die Bibel als vertrauenswürdig einzustufen. Aber nicht allein objektive, geschichtliche und zum Teil auch wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen sie. Wir sind darüber hinaus aufgefordert, uns ganz persönlich auf das Wort Gottes einzulassen. Dann werden wir auch subjektiv erfahren, dass uns in ihm der lebendige Gott begegnet. Die Erfahrungen, die wir so mit unserem Herrn machen, zeigen uns, dass die Bibel ein verlässliches Fundament ist, auf das wir unser Leben bauen können und sollten.
Wie stehe ich meinen Mann?
Jeder Mensch hat Verantwortung in den unterschiedlichen Bereichen seines Lebens. Als Männer sind wir in besonderer Weise dazu aufgerufen, uns unserer Verantwortungen bewusst zu werden und diese ganzheitlich wahrzunehmen. Sei es in der Familie, im Beruf, in der Gesellschaft oder der Gemeinde. Insbesondere der Aufruf der Bibel, dass wir als Ehemänner und Väter unsere Familien aufopfernd lieben sollen, ist ein Gebot Gottes, das das Potenzial hat, uns gehörig aufzurütteln und zu motivieren.
Wie soll ich mich entscheiden?
Als junge Menschen treffen wir in der Regel eine ganze Reihe von Entscheidungen und stellen damit die Weichen für unser weiteres Leben. Was mache ich nach der Schule? In welchem Beruf soll ich arbeiten? Welche Kriterien verwende ich bei der Suche nach einem Partner?
Hier zeigt auch die Erfahrung, dass Gott durchaus recht direkt zu uns sprechen kann, wenn wir nach seinem Willen fragen. Allerdings können wir nicht erwarten, dass er uns in allen Fragen direkte Antworten, Offenbarungen oder übernatürliche Zeichen gibt. Grundsätzlich sollten wir Gottes Willen, wie ihn die Bibel uns wiedergibt, so gut kennen, dass wir in der Lage dazu sind, unsere Entscheidungen daran ausrichten zu können. Dazu gehört auch, dass wir lernen, seinem Willen zu folgen und gehorsam zu sein. Sind wir bereit dies zu tun – auch wenn er unseren Wünschen zu widersprechen scheint oder wir mit negativen Konsequenzen rechnen müssen?
Wie soll ich leben?
Die Werte und ethischen Richtlinien unserer Gesellschaft befinden sich in einem permanenten Wandel. So kann es sein, dass was vor einigen Jahrzehnten geächtet wurde, heute positiv bewertet und gesellschaftlich gefördert wird. Auch als Christen stehen wir in der Gefahr in diesem Wandel die Orientierung zu verlieren.
Die Bibel ist in dieser Hinsicht erfrischend konstant. Sie spricht ihre ewige Wahrheit in eine Vielzahl der ethischen Fragen und Problemstellungen unserer Zeit. Wir dürfen mit ihrer Hilfe unser Leben an Gottes Maßstäben ausrichten.
Wie kann ich es sagen?
In weiten Teilen der westlichen Welt und insbesondere in Deutschland – so scheint es – ist der Glaube zu einer reinen Privatsache geworden. Als Kinder unserer Zeit fällt es uns damit ohnehin schwer, authentisch und offen über unsere Beziehung zu Christus zu sprechen. In einer Gesellschaft, die weitestgehend sekulär ist und in deren Wahrnehmung Gott keine Rolle mehr spielt, ist die Verkündigung der guten Nachricht von Jesus zusätzlich erschwert.
Wir dürfen unseren Blick aber weg von all den Hindernissen lenken und auf die Möglichkeiten schauen, die wir in unserem Wirkungskreis haben und diese mutig wahrnehmen. Es bleibt die unveränderbare Nachricht von Jesu Sühneopfer, das unsere Erlösung erwirkt. Diese müssen wir unserem Umfeld erklären und begreifbar machen. Kreativ werden dürfen wir bei der Art und Weise, wie wir diese lebensrettende Nachricht an den Mann und die Frau bringen.
Wie eingangs betont bleibt es entscheidend, wie sehr du und ich uns auf die Antworten zu den gestellten Lebensfragen einlassen. Bleibt das Wochenende bloß eine Ansammlung von Informationen und die Erinnerung an eine nette Zeit? Oder lassen wir unser gesamtes Leben – mit all seinen Fragen – komplett von Gottes Weisheit und Weisung bestimmen?