Eine Reise nach Saloniki – mit Ulrich Parzany

Vom 27. bis 29. September begaben wir uns mit Reiseführer Ulrich Parzany auf eine Reise nach Saloniki, Griechenland und begleiteten den Apostel Paulus auf seinen ersten Missionseinsatz in Europa.

Was zunächst wie eine Zeitreise in die Vergangenheit wirkte, stellte sich schnell als eine Reise mitten in unsere Zeit heraus.

Saloniki ist bis heute die zweitgrößte Stadt Griechenlands und war auch im römischen Reich wegen seiner Hafenlage eine wichtige Stadt. Damals war die Gesellschaft geprägt von einer „alles-ist-erlaubt-Kultur“. Sexualität, Lebensform, Religion – jeder durfte SEINEN INDIVIDUELLEN LEBENSSTIL wählen – ganz ähnlich wie heute.

Damals wie heute waren Abtreibungen (oder die Tötung von neugeborenen Babies, die man nicht wollte) Gang und Gebe. Eine Ehe zwischen Mann und Frau galt und gilt auch heute als „veraltet“ und „out“ – angesagt hingegen waren (sind) Homosexualität, wechselnde Partner und natürlich Selbstbestimmung. „Ich mache, was ich will!“ war das Motto des ersten Jahrhunderts nach Christus und ebenso des 21. Jahrhunderts.

Nachdem Paulus und Silas, die beiden Missionare, nun in Saloniki angekommen waren – übrigens durchgeprügelt, ausgepeitscht und erschöpft nach einem sehr langen Fußmarsch (wie es dazu gekommen ist, könnt ihr in Apostelgeschichte 16 nachlesen) – fanden sie eine Synagoge und hatten ihren ersten Anknüpfungspunkt. Ihr Ziel war es, Jesus von Nazareth als den Retter der Welt zu verkünden – das taten sie an drei Sabbaten in der Synagoge.

Jesus – Friedensstifter oder Störenfried?

In der Synagoge Salonikis verkehrten natürlich hauptsächlich Juden, die mit den Schriften des heutigen alten Testaments vertraut waren. Sie kannten die Verheißung Gottes, einen Messias zu senden, der die Welt erlösen sollte (nach Jesaja). Neu war jedoch die Botschaft, dass Jesus dieser Messias sei. Paulus verkündigte ihn als eben diesen, denn er war gestorben, wieder auferstanden und in den Himmel aufgefahren wie es Jesaja einst prophezeite. Diese Botschaft schlug ein wie eine Bombe.

Viele glaubten Paulus‘ Worten und folgten ihm nach. Sie wurden „Christen“ und bildeten somit eine der ältesten christlichen Gemeinden der Geschichte.

Das Besondere an dieser Entstehung der Gemeinde war jedoch, dass viele „gottesfürchtige Griechen und angesehene Frauen“ die Botschaft annahmen und sich ebenfalls entschieden, diesem Jesus nachzufolgen. Viele Menschen denken auch heute noch, weil sie in einem christlich geprägten Land oder in einer gläubigen Familie aufgewachsen sind, seien sie Christen und würden eines Tages in den Himmel kommen. Ulrich Parzany fand dafür in seinem Vortrag jedoch klare Worte: „Man wird genauso wenig ein Christ, wenn man in eine christliche Familie geboren wird, wie man ein Auto wird, wenn man in einer Garage geboren wurde!“

Wie wird man denn nun ein Christ? Nun, man muss sich entscheiden und sein Leben nach Gottes Maßstäben ausrichten. Dann darf man sich wirklich Christ nennen. Nicht aus Tradition. Nicht aus Gewohnheit. Und auch nicht, weil man noch Kirchensteuer bezahlt oder mal an Weihnachten einen Gottesdienst besucht.

Wenn wir nun auf die Frage oben zurückkommen – Jesus, Friedensstifter oder Störenfried? – so bleibt die Antwort subjektiv. Für die einen war Jesus derjenige, der Gottes Versöhnung mit der Welt verkörperte. Eindeutig ein Friedensstifter. Für die Anderen jedoch war er ein Störenfried, weil die Botschaft Jesu bis heute den Weltkreis erregt. Eine Entscheidung für Jesus bedeutet immer Spaltung. Auch heute ist das noch sichtbar, denn diejenigen (ja, ich möchte fast schon sagen „wenigen“) Kirchenvertreter, die sich klar auf die Bibel – Gottes Wort – beziehen, kriegen auch heute noch Prügel.

Doch am allerwichtigsten ist: Wie beantwortest du diese Frage.:

Jesus – Friedensstifter oder Störenfried? Und welchen Weg möchtest du gehen?