Am 26.10.1948 geboren erlebte Manfred Siebald in der Nachkriegszeit – sein Vater kam aus der Kriegsgefangenschaft zurück – im Kindesalter mit Mutter und Bruder bescheidene Lebensverhältnisse. Als Siebald 4 Jahre alt war veränderte eine schwere Krankheit der Mutter (Kehlkopfkrebs) die Familie. Während vorher kein lebendiger Glaube vorhanden war, begann die Mutter nun zu beten. Siebald bekommt ihre Gebete und das Herzausschütten vor Gott mit und erfährt den ersten Kontakt mit Gott und seinem Sohn Jesus Christus.
Mit 8 Jahren beginnt sein persönliches Musik-Kapitel. Neben dem Geigenspiel erhält er eine klassische Ausbildung mit Gesangsunterricht.
Als Student erlebte er die Bewegung der „1968er“ hautnah am Campus. Zusammen mit anderen Christen an der Uni lebten und bewahrten sie ihren Glauben in der Studentenmission Deutschland (SMD).

„Mit meinen Liedern möchte ich auch die kleinen Freuden, ‚die Cent-Stücke‘ des Glaubens feiern, nicht nur die ‚100-Euro Scheine‘.“
Als Studenten mussten sie eine Sprache finden, um mit zunehmend atheistischen Überzeugungen und der linken Bewegung in die Diskussion zu gehen. Neue Worte für alte Glaubensinhalte waren gefragt.
1970 kam dann seine erste Single/Liedveröffentlichung mitten in diese Zeit. Es folgten Lieder in evangelischen Jugendgottesdiensten. Nach guten Rückmeldungen wurden erste Langspielplatten produziert.
Die Frage, ob Lieder erfinden eher Handwerk oder Kunst sei, beantwortete Siebald geteilt. „Viele Ideen und Kreativität im Kopf sind genauso gefragt wie harte literarische, poetische und sprachliche Textfindung.“ Inspirationen aus dem Alltag nimmt er gerne aus „der Hand des Himmels“ und gestaltet sie mit viel Arbeit „anhörbar“ und verständlich. Vom ersten Gedanken zu Liedern bis zur Aufnahme vergehen teilweise 10 Jahre.
Ein Beispiel: Der bekannte Verleger Friedrich Hänssler gab ihm einmal einen Scheck und sagte „Mach mal“. Er wurde damit ein wichtiger Wegbegleiter von Siebalds musikalischer Karriere. Als Hänssler 60 Jahre alt wurde, schrieb Siebald das Lied „Geh unter der Gnade“. Zentrale Elemente entstammten der Biographie von C.S. Lewis. Das dort verwendete „Go under the mercy“ würde mit „Geh unter der Barmherzigkeit“ schwer zu singen sein. Und so wurde der Titel „Geh unter der Gnade“ geboren. Viele einzelne Wünsche an den lieben Freund Friedrich Hänssler erfüllen seitdem tausende Gottesdienste, in denen das Lied, u. A. zum Segen gesungen wurde.
Heute erhält Siebald rund 300 Konzertanfragen pro Jahr, von denen er ca. 70 annehmen kann. Möglich macht das seine Ehefrau Christine. Neben ihrer Berufung als Ärztin, Katastrophengebiete zu unterstützen, ist sie ein Organisationstalent und trägt als seine Managerin die Arbeit seit Jahren mit.
Das gemeinsame Gebet mit seiner Frau, Worte des Glaubens, gegenseitiges Trösten und mit unserem Glauben am gleichen Strang ziehen sind Siebald sehr wichtig. „Wir glauben an den gleichen Gott und derselbe Jesus Christus hat uns beiden neues Leben geschenkt.“
Eine wichtige Empfehlung von Siebald ist es, eine feste Gemeinde, ein geistliches Zuhause zu haben. Man erlebt auch „Dürrezeiten“ und Schwierigkeiten. Wir brauchen Trost, der nicht von uns selbst kommt.
Konzerte sind für Siebald Arbeit für Gott. Menschen sollen dabei ermutigt werden zum Glauben zu finden oder weiter zu glauben. Die gesamte Gage als Musiker wird dabei wohltätig - für ein Waisenheim in Sri Lanka, den Evangelischen Rundfunk (ERF) oder eine Babystation in Südafrika - verwendet. 2008 erhielten Manfred und Christine Siebald hierfür das Bundesverdienstkreuz.
Konzert mit Manfred Siebald
23. Februar 2019
19:00 Uhr
In der ChristusBrüderGemeindeWolfsburg